Funktion einer Kirchenorgel

 

Das Prinzip nach dem Kirchen Orgeln arbeiten, ist einfach. Um Töne zu erzeugen, wird Luft in Pfeifen geblasen. Die Klang, dieser Pfeifen können laut, leise, hoch, tief, schrill, oder dumpf, je nach Beschaffenheit der einzelnen Pfeile, sein. Die Luft, der Orgelbauer spricht von "Wind", wird durch Bälge, in die Pfeifen geblasen. Diese Bälge werden heutzutage mittels eines Elektromotors, der wie ein großer Ventilator arbeitet, mit Wind gefüllt. Damit nicht alle Pfeifen gleichzeitig erklingen, ist der Zugang des Windes zu den Pfeifen durch ein großes Ventil gesperrt. Das Ventil ist direkt mit einer Taste der Klaviatur verbunden. Drückt dar Spieler eine Taste herunter, wird das Ventil geöffnet und die Pfeife erklingt.

Die Orgel besteht also aus folgenden Hauptteilen: Pfeifenwerk, Windladen (Unterbau des Pfeifenwerks, in dem sämtliche Ventile untergebracht sind), Traktur und Spieltisch (hier können sich mehrere Klaviaturen befinden). Je nach Größe der Orgel sind es bis zu fünf Klavitaturen, die mit den Händen zu spielen sind und Manual heißen. Eine weitere Klaviatur, das Pedal, wird mit den Füßen gespielt. Das Pfeifenwerk gliedert sich in einzelne Register. Da jede Pfeife nur einen einzigen Ton (festgelegt durch Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke) erzeugen kann, wird für jeden anderen Ton eine neue Pfeife benötigt.

Eine Manualklavitatur hat in der Regel 56 Tasten, C bis g". Es werden demnach 56 Pfeife, verschiedener Tonhöhen benötigt. Diese Pfeifenreihe, von der größten bis zur kleinsten, soll aber hinsichtlich der Klangfarbe und der Lautstärke einheitlich sein. Solch eine Pfeifenreihe wird Register genannt. Viele Register haben ihren Namen von einem Blasinstrument, dem sie im Klang ähneln. Die Länge der Pfeife bestimmt die Tonhöhe. Der Klang hängt von ganz  verschiedenen Faktoren ab. Die Pfeifenform und ihr Durchmesser sind von großer Bedeutung.

Alle Register können den zwei großen Familien der Labial- und dar Zungenpfeifen zugeordnet werden. Entscheidend ist die Art, wie der Ton erzeugt wird. Bei den Labialpfeifen wird die Luftsäule innerhalb des Pfeifenkörpers in Schwingung versetzt (zu vergleichen mit einer Blockflöte). Bei den Zungenpfeifen wird durch Anblasen eine Metallzunge zum Schwingen gebracht, deren Ton durch den aufgesetzten Becher verstärkt und moduliert wird (zu vergleichen mit einer Klarinette oder einem Saxophon). Den Registernamen werden Zahlen zugefügt (16, 8, 4, 2.) Diese Zahlen geben die Länge der tiefsten Pfeife das Registers in Fuß (') an. Dabei bezeichnet 8' die Normallage, das heißt mit einem 8' Register (die tiefste Pfeife ist etwa 2,40 Meter hoch kann man in der selben Tonhöhe spielen wie mit einem Klavier. Da eine Pfeife von halber Länge eine Oktave höher, eine von doppelter Länge eine Oktave tiefer klingt, spielt man mit einem 16' Register auf den gleichen Tasten eine Oktav tiefer, mit einem 4' Register eine Oktave höher als als Normallage.

Die Windladen bilden das technische Herzstück jeder Orgel Alle Pfeifen stehen direkt eben darauf oder sind durch Schläuche mit ihnen verbunden. Sie beeinflussen auch die Tonan- und Tonabsprache (Einschwingvorgang) und entscheiden über die Betriebszuverlässigkeit der Orgel. Nach der Art ihrer Funktionsweise erhält das Instrument einen Namen wie Schleifladen-, Springladen-, Kegelladen-, Taschenladenorgel...

Außer den Spielventilen, die verhindern, dass alle Töne gleichzeitig erklingen, enthält die Windlade  Absperrungen für ganze Pfeifenreihen (Register). So wird es möglich, bestimmte Register auszuwählen und zu kombinieren. Entspricht der äußere dein inneren Aufbau der Orgel, hat jedes "Werk" eine eigene Windlade. Als Werk bezeichnet man die Zusammenstellung verschiedener Register, die von einem Manual aus spielbar sind. Jedes Werk bildet mit eigenen Pfeifen, Windläden, Gehäuse und Klaviatur eine Orgel für sich.

Zur Traktur gehören zwei Bereich: die Registertraktur und die Spieltraktur. Die Registertraktur ist die Verbindung von der Absperrvorrichtung einer Pfeifenreihe in der Windlade zum Registerzug des Spieltisches.

Die Spieltraktur ist die Verbindung vom Spielventil zur Taste. Diese  Verbindungen können auf mechanischem, elektrischem oder pneumatischem Wege hergestellt werden, wobei nur die mechanische Spieltraktur dein Spieler die Möglichkeit zur Beeinflussung der Tongebung gestattet. Aus künstlerischen Gesichtspunkten ist dies eine wesentliche Voraussetzung zum Musizieren.

Dar Spieltisch vereint die Manuale die Pedalklaviatur. Hier sind die Registerzüge und Koppeln angebracht. Die Koppeln ermöglichen das Spiel mehrerer Werke von einer Klavitatur aus. Besitzt die Orgel (wie im Fälle der neuen Traunreuter) ein Schwellwerk", befindet sich am Spieltisch ein Schwelltritt. Dieser gestattet das öffnen und Schließen von Jalousien, die an dar Vorderseite das Schwellwerks angebracht sind und bewirkt ein  stufenloses, An- und Abschwellen des Klanges vom ff zum pp und umgekehrt.                                                  hr